Auch in diesem Frühjahr stand in der Janosch-Grundschule wieder das Lesen eine Woche lang im Mittelpunkt des Unterrichts. Im Vorfeld überlegten sich die Klassenlehrerinnen und -lehrer, welches Buch in dieser Woche gelesen wird und welche Projekte und Aktionen dazu in den einzelnen Stufen durchgeführt werden können.

Neben der ausführlichen, altersgemäßen Lektüre stehen also auch interessante und abwechslungsreiche andere Aktivitäten auf dem Programm. Die Kinder gestalten zum Beispiel Bilder zu einer bestimmte Szene ihres Buches, sie erarbeiten Lernplakate zu einem Sachthema ihres Buches oder sie üben Szenen mit Stabpuppen oder Lieder selber ein, die sie zum Teil selbst getextet haben.

Die handlungs- und produktionsorientierte Auseinandersetzung mit einer Lektüre ist der zentrale Inhalt in dieser Woche. Dabei spielen auch der kreative Umgang und die fantasievolle Auseinandersetzung mit Literatur eine große Rolle. Lesen mit allen Sinnen, das bedeutet: Es wird geschnitten, geklebt, gestaltet, gemalt, diskutiert, einstudiert, vorgelesen, zugehört und vieles mehr.

Im Rahmen dieser Woche finden auch immer Autorenlesungen statt. Hier haben die Kinder die Gelegenheit, einen „echten“ Schriftsteller bzw. eine „echte“ Schriftstellerin hautnah zu erleben.

In diesem Jahr besuchte uns wieder Autor Simak Büchel und las für die Kinder der 1. und 2. Stufe aus seinem Buch „Die Geister von Melele Pamu“ vor, wobei dies nicht genau zutrifft, denn es war eine spannende und fesselnde Inszenierung, die der Schriftsteller den Schülerinnen und Schülern bot. In der Geschichte geht es um einen kleinen Schiffsjungen und vier Piraten, die das perfekte Piratenversteck für ihre Beute suchen. Sie finden eine fremde, tropische Insel, auf der angeblich ein Fluch liegt. Für die verwegenen Piraten ist das genau der richtige Ort, um dort zu leben. Bis eines Tages seltsame Dinge geschehen und das Abenteuer beginnt.

Genauso spannend und abwechslungsreich inszenierte der Schriftsteller Guido Kasmann vor den 3. und 4. Schuljahren seine Lesung zu seinem Buch „Appetit auf Blutorangen“. Der erste Roman für Kinder von Guido Kasmann erzählt die Geschichte der selbstbewussten Kathi, die das kleine Gespenst Gregor von Gutenbrink aus dem Hause derer von Niederfahrenhorst auf Burg Kummerschreck auf einer Kirmesgeisterbahn kennen lernt. Die Kinder der 4. Schuljahre lasen in der Woche das Buch „Der schwarze Nebel“ von Guido Kasmann. Hier ist Kuno, der kleine Kobold aus der Zauberwelt, der Held. Der kleine Tollpatsch mit dem frechen Mundwerk gerät aus Versehen in die Menschenwelt, lernt dort Jan kennen und die Beiden erleben spannende Abenteuer mit Drachen, Springteufeln, Dunkelelfen, Baumtrollen und vielen anderen fantastischen Wesen. Da die Kinder dieses Buch in der Lesewoche gerade selbst lasen, waren sie natürlich ganz begeistert, dass sie dem Autor dazu Fragen stellen konnten.

Am letzten Tag der Lesewoche zeigten alle Klasse eine kleine Präsentation zu ihrer Lektüre auf vielfältige Weise. Beim Abschlussgespräch im Erzählkreis waren sich schließlich alle Kinder einig: „Das war eine tolle Woche, schade, dass sie so schnell vorbeigegangen ist.“ Vielleicht ist danach aus dem ein oder anderen Lesemuffel sogar eine kleine Lesemaus geworden. VIele Bücher der persönlich erlebten Buchautoren können sich die Kinder in unserer Schulbücherei direkt ausleihen.

Die Klasse 3b gestaltete in der Lesewoche ein Leseportfolio zu „Hanno malt sich einen Drachen“ von Irina Korschunow. Sie schrieben darin zum Beispiel passende Tagebucheinträge aus der Sicht der Hauptfigur Hanno. Dafür wählten sie ihr Lieblingskapitel aus.

Liebes Tagebuch, ich bin es Hanno. Der kleine Drache ist wieder im Drachenland. Das hat mich sehr traurig gemacht. Aber ich kann mit ihm schreiben. Meine Oma gibt mir keine Süßigkeiten mehr. Aber das ist gut so, weil ich sonst wieder dick werde. Ludwig Hall hat auch aufgehört mich zu ärgern. Ich habe viele neue Freunde gefunden. Dazu gehört auch Susi Vogt. Sie hat mich zu ihrem Geburtstag eingeladen. Das hat mich sehr gefreut. Dein Hanno.      Geschrieben  von Leyla 3b

Liebes Tagebuch. Heute hat meine Oma mir wieder Schokolade gegeben… Es ist schön, dass ich einen Mitbewohner habe. Er ist ein kleiner Drache. Am liebsten möchte er Feuer fressen. Dann hatte ich auch Hunger und habe meine Schokolade rausgeholt. Der kleine Drache wollte unbedingt etwas davon abkriegen. Er sagte: „ Wirf die Schokolade in die Glut.“ Ich hörte auf ihn. Er fand es soooo lecker!!! Nun wollte er nie mehr gehen. Er hatte sich sogar einen Namen ausgedacht. „Schokoladenfeuer“ Er war sehr glücklich. Vielleicht gibt es noch andere coole gemeinsame Dinge, die ich mit ihm erleben werde… Er sagte noch: „ Die anderen werden staunen.“ Zum Glück konnte nur ich den kleinen Drachen sehen!      Geschrieben  von Jonas 3b

Liebes Tagebuch. Heute war mal wieder ein echt doofer Tag. Ludwig Hall hat mich wieder geschubst. Er hört nicht auf mich Bratwurst oder Fußballbauch zu nennen. Das hasse ich! Freunde habe ich nicht! Ich bin allein! Meine Gefühle: Traurig, ängstlich, allein und mutlos. Ich frage mich, warum der Ludwig Hall mich immer ärgert? Ich hoffe, dass ich bald Freunde finde. Ich möchte Freunde, die mich verstehen. Schlecht bin ich in: Mathe, Kunst, Turnen…beim Lesen stottere ich. Ich bringe alle Buchstaben durcheinander… Ich bin so sehr allein, keiner mag mich. Ich fühle mich so einsam. Tschüss liebes Tagebuch, dein Hanno.      Geschrieben  von Melycia 3b