Die Stiftung Lesen und die Commerzbank-Stiftung haben am 6. November 2019 im Berliner Humboldt Carré den Deutschen Lesepreis an 16 Personen und Einrichtungen verliehen, die sich nachhaltig für die Leseförderung einsetzen. Wir, die Janosch Grundschule aus Troisdorf, waren dabei und haben den zweiten Platz in der Kategorie „Herausragende Leseförderung an Schulen“ belegt. Überzeugt haben wir mit unserem „Rund-um-sorglos-Paket“, das Lesetipps für Schüler, Schülerinnen und Eltern, Lesehaltestelle und -rätsel, Lesewochen und eine Buchdruck-AG vereint.

Der Deutsche Lesepreis ist mit insgesamt 25.000 Euro dotiert und wurde in sechs Kategorien vergeben: individuelles Engagement, kommunales Engagement, Sprach- und Leseförderung in Kitas, Leseförderung an Schulen, Leseförderung mit digitalen Medien und Sonderpreis für prominentes Engagement. Die Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft von Prof. Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien. Sie wird unterstützt von FRÖBEL e. V., PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur, Arnulf Betzold GmbH, Fachgemeinschaft buch.netz im Bundesverband E-Commerce und Versandhandel e.V., MELO Group GmbH & Co. KG und Stiftung Kinder fördern – Zukunft stiften sowie der Commerzbank-Stiftung.

Nazan Eckes

Die Schirmherrin des Lesepreises 2019, Monika Grütters, Staatsministerin für Kultur und Medien, lobte die innovativen Projekte zur Leseförderung: „Lesekompetenz ist in unserer multimedialen Welt der Schlüssel zu Wissen, Bildung und demokratischer Teilhabe. Es ist daher wichtig, so früh wie möglich Kindern und Jugendlichen kreative Förderangebote zu bieten und sie so für das Lesen zu begeistern. Deshalb werden einmal mehr innovative, kreative und mutige Projekte mit dem Deutschen Lesepreis ausgezeichnet. Die prämierten Initiativen greifen auf lokale Strukturen, vorhandene Netzwerke oder für die Zielgruppe passende Medien zurück – im virtuellen, im ländlichen wie auch im urbanen Raum, im Kindergarten, in der Schule, in der Buchhandlung oder im Museum. Es ist genau diese Vielfalt der Angebote, die die jungen Menschen in ihrer Lebenswelt abholen und Lust aufs Lesen machen. Ich gratuliere allen Preisträgerinnen und Preisträgern, die sich auf vorbildliche Weise für die Leseförderung einsetzen.“

Johannes Falk

Auf der Festveranstaltung mit rund 240 geladenen Gästen aus Bildung, Wirtschaft, Politik und Kultur im Berliner Humboldt Carré betonte der Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen Dr. Jörg F. Maas: „Die Superkraft des (Vor-)Lesens ist unbestritten. Wer von klein auf viel Zeit mit Geschichten verbringt, kann sich gut konzentrieren, ist wortgewandt und hat ideale Bildungs- und Berufschancen. Doch zu viele Menschen in Deutschland profitieren nicht von dieser Superkraft: Jedes 5. Grundschulkind hat Probleme beim Lesen und 6,2 Millionen Erwachsenen gelten als gering literalisiert. Diese Menschen müssen wir mit guten Initiativen erreichen. Vorbild dafür sind die mit dem Deutschen Lesepreis 2019 prämierten Projekte: Sie sind kreativ, effektiv und setzen genau dort an, wo Leseförderung am notwendigsten ist. Meinen herzlichen Glückwunsch allen Preisträgerinnen und Preisträgern.“

Astrid Kießling-Taşkın, Vorständin des Initiativpartners Commerzbank-Stiftung, ergänzte: „Die Fähigkeit, lesen zu können, ist ein Thema von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Sie ermöglicht maßgeblich gesellschaftliche Teilhabe. Lesen schafft Sicherheit im Umgang mit Worten. Insofern hilft uns Lesen dabei, unseren Gedanken und Meinungen im Austausch mit anderen einen klaren Ausdruck zu verleihen. Dessen ist sich Nazan Eckes als erfolgreiche Moderatorin sehr bewusst. Und sie gibt diese Erfahrung mit Freude und Begeisterung als Lesebotschafterin der Stiftung Lesen insbesondere an Kinder und Jugendliche weiter. Mit ihrer Bekanntheit trägt sie dazu bei, dass das Thema Leseförderung im Blickpunkt der Öffentlichkeit bleibt. Deshalb habe ich mich sehr gefreut, Nazan Eckes in diesem Jahr mit dem Deutschen Lesepreis der Commerzbank-Stiftung für ihr prominentes Engagement auszeichnen zu können.“

 

© Stiftung Lesen / Sascha Radke

© Stiftung Lesen / Sascha Radke

Als Abordnung des Kollegiums und unserer Elternschaft waren wir am 6.11.2019 nach Berlin gefahren. Frau Giebel, Schulleiterin der Janosch Grundschule, und Frau Jurkschat durften den Preis in Empfang nehmen.

Dies ist eine ganz besondere Auszeichnung für unsere Schule, die die Arbeit des gesamten Kollegiums und die gute Zusammenarbeit mit den Eltern würdigt.

Aus bundesweit insgesamt 700 Bewerbungen wurden wir ausgewählt und erhielten schließlich den 2. Platz in unserer Kategorie. Auch alle Kinder unserer Schule sind stolz auf diesen Preis, der auch noch eine zusätzliche finanzielle Förderung mit sich bringt. Dieses Geld werden wir sicher in weitere leseförderliche Projekte stecken, die schon jetzt in unseren Köpfen wachsen.

Der Deutsche Lesepreis

PISA-, IGLU-, Vorlesestudien der Stiftung Lesen und OECD-Berichte zeigen für die Lesekompetenz von Kindern in Deutschland seit Jahren große Defizite auf: Rund 3 Millionen Kinder und Jugendliche sind lesebenachteiligt. Ihnen wird kaum oder wenig vorgelesen und sie verfügen in der Folge nur über eine (sehr) schwache Lesekompetenz. Um die Leseförderung für junge Menschen zu stärken und öffentlich sichtbar zu machen, vergeben die Stiftung Lesen und die Commerzbank-Stiftung seit 2013 den Deutschen Lesepreis.

Es fängt mit Lesen an: Lesen ist die zentrale Voraussetzung für Bildung, beruflichen Erfolg, Integration und zukunftsfähige gesellschaftliche Entwicklung. Die Stiftung Lesen führt in enger Zusammenarbeit mit Bundes- und Landesministerien, wissenschaftlichen Einrichtungen, Stiftungen, Verbänden und Unternehmen bundesweite Programme, Kampagnen, Forschungs- und Modellprojekte durch, zum Beispiel die Bundesweiten Lese-Startersets für die Schulneulinge, von denen auch schon viele Schüler und Schülerinnen der Janosch-Grundschule profitiert haben. Die Stiftung Lesen steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und wird von zahlreichen prominenten Lesebotschaftern unterstützt: www.stiftunglesen.de.